Alexandra Blöck, Logopädie

Sprechen

Es gibt zwei Arten der Sprechstörung bei Kindern. Neben der Artikulationsstörung werden noch die Redefluss-Störungen beschrieben.

Artikulationsstörungen

Eine Artikulationsstörung oder eine Aussprachestörung liegt vor, wenn Laute fehlerhaft gebildet, ausgelassen oder ersetzt werden. Als Ursache kommen ein muskuläres Ungleichgewicht oder eine ungeübte Sprechmuskulatur infrage. Manchmal ist auch eine fehlerhafte Hörwahrnehmung die Ursache. In der logopädischen Therapie wird die Sprechmuskulatur trainiert, die Hörwahrnehmung geschult und dann die fehlerhaft gesprochenen Laute erarbeitet.

Stottern

Stottern wird beschrieben als unfreiwillige Blockierungen („B’’’’uch“), die Verlängerung von Lauten („Mmmmmmusik“) oder Wiederholung von Lauten („Bebebabank“). Der Redefluss wird durch das Stottern unterbrochen, obwohl das Kind den entsprechenden Satz im Kopf bereits vorformuliert hatte. Die Unterbrechung des Redeflusses hat eine Auswirkung auf den Kommunikationspartner, der entweder warten muss, bis das Kind sein Stottern überwunden hat, den Satz für das Kind selbst beendet oder, vielleicht sogar, sich einfach umdreht und geht. Je älter ein Kind wird, desto eher baut es eine Begleitsymptomatik auf und vermeidet bestimmte Laute, Wörter oder Situationen. Manchmal kommt es zu Mitbewegungen oder auch Sprechangst. Eine ungezwungene und freie Kommunikation ist so nicht mehr möglich.
Ab dem zweiten Lebensjahr können stotternde Kinder behandelt werden. Eine Behandlung sollte so früh wie möglich stattfinden, damit einer beginnenden Kommunikationsstörung entgegengewirkt und einer Begleitsymptomatik vorgebeugt werden kann.

Poltern

Das Sprechen eines polternden Kindes ist schnell, hastig, unrhythmisch, teilweise werden Silben ausgelassen, ineinander verschmolzen oder verdoppelt. Es finden Satzabbrüche und Umformulierungen statt. Die Verständlichkeit kann sehr eingeschränkt sein. Den Kindern ist ihre Störung nicht bewusst. Es gibt keine Begleitsymptomatik wie beim Stottern, und sie leiden auch nicht unter ihrer Sprechweise. Manchmal treten Stottern und Poltern jedoch auch zusammen auf. In der Therapie können polternde Kinder lernen, sich auf ihr Sprechen zu konzentrieren und flüssiger und langsamer zu sprechen.